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10 Dinge, die wir nach Corona nicht mehr akzeptieren:

#1 Privatisierung der Gesundheitsversorgung

In den letzten Jahrzehnten wurde das Gesundheitssystem stückweise privatisiert und profitorientiert. Inzwischen sind die Leitungen der meisten Krankenhäuser nicht mehr Ärzt*innen, sondern VWLer. Mit der Konsequenz, dass bei der Planung und Ausrichtung der Behandlung, finanzielle Überlegungen und Belegungszahlen immer stärker Gewicht bekommen. Verstärkt wird diese Entwicklung durch das Fallpauschalensystem, das als Abrechnungssytem medizinischer Leistungen im Rahmen der Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen eingeführt wurden.

Im Stern haben letztes Jahr hunderte von Ärztinnen einen Appell zur Abschaffung des Fallpauschalensystems veröffentlicht. Ihre Kritik ist, dass das Abrechnungssytem viele Anreize bietet, um mit überflüssigem Aktionismus Rendite zum Schaden von Patientinnen und Patienten zu erwirtschaften. Es belohnt alle Eingriffe, bei denen viel Technik über berechenbar kurze Zeiträume zum Einsatz kommt – Herzkatheter-Untersuchungen, Rückenoperationen, invasive Beatmungen auf Intensivstationen und vieles mehr. Es bestraft den sparsamen Einsatz von invasiven Maßnahmen. Es bestraft Ärztinnen und Ärzte, die abwarten, beobachten und nachdenken, bevor sie handeln. Mit fatalen Folgen für die Gesundheit der Patientinnen.

Gleichzeitig sind mit den Privatisierungen auch die Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor katastrophal geworden. Viele aktive Krankenpflegerinnen und Ärztinnen haben in den letzten Jahren auf die strukturellen Personalmangel, den damit einhergehenden extremen Stree und die fehlende Zeit für Patient*innen hingewiesen.

Wir sagen deshalb:
Gesundheit ist keine Ware! Gesundheitsversorgung darf kein Mittel sein, um Profit zu machen!

Lasst uns nach der Corona Krise laut werden und gemeinsam ein Ende der Profitorientierung im Gesundheitswesen fordern!

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