Tel: 015566357735

Bericht der Demonstration

Am 02.12. waren wir trotz eisiger Kälte mit ca. 200 Menschen in Gröpelingen unter dem Motto „Klimakrise, Kriege und Armut bekämpfen – nicht die Migration“ auf der Straße. Die Atmosphäre war sehr gut. Es wurden viele Parolen gerufen, wie „People Power Solidarität“, „Flüchtlinge bleiben – Bonzen vertreiben“ oder „Gemeinsam von unten gegen den Faschismus“. Auch die Samba Gruppe Rythm of Resistance hat für gute Stimmung gesorgt. Zu Beginn hat die Moderation auf deutsch, türkisch, arabisch und englisch klar gemacht, worum es bei der Demo geht. Auch ein kurzes Statement gegen jeden Krieg gab es auf unterschiedlichen Sprachen. Ihr findet alle Moderationstexte weiter unten als Text. Nach einem Redebeitrag der antirassistischen Gruppe „Antira United“ und einem gemeinsam Singen von Bella Ciao gings dann endlich los.

Mit der Demo sind wir durch die Lindenhofstraße, Liegnitzstraße – vorbei an unserem Laden – durch den Pastorenweg und die Gröpelinger Heerstraße gelaufen. Viele Menschen haben aus ihren Fenstern oder vom Gehweg ihre Sympathie für den Inhalt der Demo zum Ausdruck gebracht. Wir danken allen, die mit dabei waren und/oder mitgeholfen haben, die Demo auf die Beine zu stellen.

Moderation am Anfang:

Wir sind die Stadtteilgewerkschaft „Solidarisch in Gröpelingen“. Wir sind Menschen aus Gröpelingen und darüber hinaus, Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind oder hier geboren wurden. Wir organisieren uns zusammen und wehren uns gemeinsam gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Schikanen vom Jobcenter, Mietprobleme, Rassismus und andere Ungerechtigkeiten. Aber wir kämpfen auch für eine grundlegend andere Gesellschaft und deshalb sind wir heute hier: 

Weil wir es uns nicht weiter gefallen lassen, die Schuld bei uns Migrant*innen zu suchen für die zahlreichen Krisen in der Welt. Wir sind heute hier, weil überall gerade Hass verbreitet wird gegen Menschen, die nach Deutschland fliehen. Wir wollen diesem Hass eine solidarische und kämpferische Stimme von unten entgegen setzen.

Wir sagen: Nicht die Migration ist das Problem, sondern eine Politik, die Lebensgrundlagen weltweit zerstört und uns gegeneinander ausspielt. Wir sollten nicht runter treten auf Menschen, die gerade vor Krieg geflohen sind, sondern uns zusammentun. Denn das eigentliche Problem sind die ungleichen Verhältnisse in der Gesellschaft, sowohl global als auch in Deutschland: Chefs & Aktienkonzerne, die auf unsere Kosten leben, indem sie uns ausbeuten. Und eine Politik, die Kriege finanziert, Armut produziert und immer mehr Probleme schafft. Solange Deutschland Waffen exportiert und mit seiner Wirtschaft andere Länder ausbeutet, wird es Migration verursachen. Der Hass auf Geflüchtete und Migrant:innen ist eine Strategie, um von den Krisen abzulenken von der die Chefs & Aktienkonzerne profitieren. 

Wir wollen heute gemeinsam laut werden, unsere Stimme erheben und auf die Straße gehen, um für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen. Für eine Gesellschaft ohne Rassismus, mit guter Gesundheitsversorgung für alle, ohne Armut, in der wir unser Leben selbst verwalten. Für eine Gesellschaft, in der wir alle sicher sind.
Denn nur wir sind es, die etwas verändern können. Wenn wir uns zusammen tun und wenn wir nicht länger die Augen und Ohren zumachen. Wir sind viele und wir haben eine Kraft. Das ist unsere Hoffnung. 


Statement – Gegen jeden Krieg

Ein gutes und sicheres Leben für alle heißt auch, jeden Krieg zu stoppen. Kriege dienen nur den Interessen der Mächtigen – den Regierungen, Waffenfirmen, der Industrie. Aber die Kosten zahlen die Menschen. Deshalb stehen wir hier und sagen: Nicht auf unseren Rücken. Stoppt Kriege!

Das heißt auch, die Bombardierungen und Kriegsverbrechen in Gaza sofort zu stoppen, aber auch die Freilassung aller Geiseln zu erreichen. Wir stehen an der Seite von allen Menschen, die für ein friedliches Miteinander von Palästinenser*innen und Jüd*innen kämpfen. Und an der Seite von allen Menschen, die sich auch in allen anderen Kriegen auf dieser Welt für Frieden einsetzen.

Statements während der Demo von der Moderation

Es ist wichtig, dass wir als Migrant*innen unsere Stimme erheben. Das ist auch unsere Gesellschaft, in der wir leben. Wir können nicht unsere Augen verschließen, denn es geht um unser Leben und unsere Zukunft und die unserer Kinder. Wir wissen, was es heißt ein Zuhause zu verlieren. Wir sind es, die den Stress kennen, der das Leben in diesem Land mit sich bringt: Leiharbeit, das Jobcenter, die Ausländerbehörde, der Rassismus. Und die Sorgen um unsere Familien. Wir haben ein Recht auf ein gutes Leben in Sicherheit. Aber die Politiker*innen werden nichts für uns machen. Ihre Politik schafft Armut, Kriege und die vielen Probleme. Veränderung kann nur von uns kommen. Nichts machen und abwarten wird nichts bringen, außer immer mehr Probleme. Deshalb lasst uns unsere Angst verlieren und anfangen aktiv zu werden und für unsere Rechte und eine bessere Gesellschaft zu kämpfen.

—– 
Solange Europa Öl und Rohstoffe aus anderen Ländern klaut. Solange Europa Waffen liefert und Kriege finanziert. Solange Europa andere Länder wirtschaftlich ausbeutet – solange wird es Migration geben. Menschen verlassen ihr Zuhause nicht aus Spaß oder weil Europa so toll ist. Sondern um zu überleben. Deshalb stehen wir heute hier und sagen: Eure Politik ist das Problem, nicht die Migration! 

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.