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Eine besonders volle Woche bei der Stadtteilgewerkschaft: Viel Raum für Politisierung und Mystik

Die Woche startete mit unserem Bildungsformat „Offener Austausch“. Dieses Mal nahmen wir uns das Thema Klimawandel vor. Gemeinsam haben wir uns damit beschäftigt, was den Klimawandel verursacht, aber auch, was wir gegen ihn tun können. Wir waren uns einig, dass alle Kriege sofort gestoppt werden müssen, natürlich nicht nur wegen der Klimakrise. Eine andere Antwort lautete: sich zu organisieren. Einerseits im Betrieb um die Produktion umweltfreundlicher zu gestalten oder überhaupt einmal zu hinterfragen, welche Dinge wir als Menschheit wirklich brauchen. Andererseits aber auch in Organisationen wie der Stadtteilgewerkschaft um sich über Kapitalismus zu bilden oder um gemeinsam Druck aufzubauen und kostenlosen Bus- und Bahnverkehr zu erstreiten. Wir haben unsere Sichtweisen angehört und durch Grafiken zum Beispiel gelernt, dass die reichsten Menschen am meisten zum Klimawandel beitragen, die Ärmsten dagegen fast nicht. Eine Überlegung war deswegen auch: Das Geld der Reichen nehmen und für gute Zuginfrastruktur zu nutzen ;). Wir waren nicht alle einer Meinung, aber haben den Austausch als sehr gut wahrgenommen. Miteinander reden ist immer der erste Schritt.

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag war die Beratung offen und viele Mitglieder haben ein offenes Ohr und helfende Hände gefunden.

Wie jeden zweiten Freitag trafen wir uns auch zum Aktiventreffen. Das Aktiventreffen ist der Ort aller Aktiven bei SiG. Wir werten hier Veranstaltungen und Bildungen aus, berichten uns gegenseitig von den verschiedenen Komitees und planen gemeinsame Aktionen, wie größere Aufräumaktionen oder zusammen frühstücken.

Am Samstag dann fand unsere erste Mitglieder-Versammlung im neuen Jahr statt. Begonnen haben wir nach einer Vorstellungsrunde und Vorstellung von Solidarisch in Gröpelingen mit zwei kurzen Inputs zu „was sind meine Rechte bei Jobcenter, Vermieterin und Co“ . Dieses Format wollen wir ab jetzt häufiger in unsere Versammlungen einbauen, weil es wichtig ist, die eigenen Rechte gegenüber Jobcenter, Vermieter*innen, Chefs und Behörden zu kennen. Das ist ein erster Schritt um selbstbewusster zu werden und nicht alles mit sich machen zu lassen. Auch beim Thema Rassismus wollen wir gemeinsam aktiv werden. Gestern waren die beiden Themen: „Was mache ich, wenn mir mein Chef auf der Arbeit kündigt?“ und „Warum muss ich dem Jobcenter meine Telefonnummer nicht geben“.

Im Anschluss haben wir gemeinsam über die aktuellen Angriffe auf Arbeiterinnen ohne bezahlte Arbeit und Migrantinnen gesprochen. Dazu zählt der Vorstoß der Regierung, das Bürgergeld für zwei Monate zu kürzen, wenn eine Arbeit nicht angenommen wird (mehr dazu auch in unserem Kommentar https://solidarisch-in-groepelingen.de/kommentar-zur-aktuellen-hetze-gegen-arbeiterinnen-ohne-arbeit/). Aber auch die allgemeine Hetze und Spaltungsversuche. Wir haben gemeinsam diskutiert, wie es uns mit dem Jobcenter geht und warum die Angriffe auf Arbeiter und Arbeiterinnen ohne bezahlte Arbeit auch Angriffe gegen Arbeiter und Arbeiterinnen mit gering bezahlter Arbeit sind. Wenn mehr Menschen in schlechte Arbeit gezwungen werden, werden sich die Arbeitsbedingungen und das Lohnniveau insgesamt verschlechtern. Wir müssen also zusammen halten – als Geflüchtete, als Migrant*innen, als Menschen, die hier geboren sind. Als Arbeiter*innen ohne oder mit gering bezahlter Arbeit. Wir müssen unsere Stimme sichtbar machen.

Unsere Mitgliederversammlung war auch diesmal nicht möglich ohne all die Menschen, die beim Auf- und Abbau geholfen haben, die die Versammlung vorbereitet und Mitglieder eingeladen haben und nicht zuletzt haben es auch diesmal Simultan Übersetzung in verschiedene Sprachen und die Kinderbetreuung geschafft, dass auch alle mit dabei sein konnten! Wir werden mit jeder Versammlung ein eingespielteres Team, das ist zu spüren.

Die Woche endete mit einer Premiere: Vor dem wöchentlichen Sonntagstreff wurde gemeinsam gesungen! Alle waren so begeistert, dass wir das jetzt JEDEN Sonntag machen wollen. 🥳

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