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Mehr Arbeiten für weniger Geld? Die Corona-Träume der Arbeitgeberverbände

Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie „Gesamtmetall“ hat ein neues Papier veröffentlicht. Es trägt den komplizierten Namen „Wiederhochfahren und Wiederherstellung -Vorschläge für die 2. und 3. Phase der Corona-Krise“. Darin machen die Interessensvertreter der Industrie-Unternehmen deutlich, was sie sich von der Corona Krise erwarten. Die Unternehmer fordern: jegliche Pläne für eine Grundrente zu stoppen und das Rentenniveau zu senken, die Mütterrente und Rente mit 63 abzuschaffen, mehr befristete Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen, die völlige Flexibilisierung von Arbeitszeiten, die Ausweitung von Leiharbeit, das Ende von Klimaschutzmaßnehmen und vieles mehr.

Stefan Wolf, der neue Chef von Gesamtmetall formuliert das so: „Wir brauchen jetzt Mehrarbeit ohne vollen Lohnausgleich. Das können mal zwei oder auch mal vier Stunden pro Woche sein“, Eine starre 35-Stunden-Woche passt laut Wolf nicht mehr in die Zeit. Auch Spätzuschläge sollten aus Sicht von Wolf teils abgeschafft werden. Diese seien „nicht mehr zeitgemäß“. Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld sollten ebenfalls auf den Prüfstand, ebenso Pausenregelungen. Kurzarbeit will Wolf generell nur mit entsprechenden Lohnabschlägen.

Mit einem Jahreseinkommen von ungefähr 2.010.000 Euro lässt sich das natürlich gut fordern – die Kürzungen richten sich ja auch nicht an sein Gehalt oder die Gewinnausschüttung für die Aktionär*innen. Ziel ist laut Arbeitgeberverband Gesamtmetall, „gestärkt aus der Krise heraus zu kommen“. Wer gestärkt werden soll und auf wessen Kosten, sollte inzwischen klar sein.

Ob die Industrie und Arbeitgeber*innen es schaffen, in den nächsten Monaten und Jahren, ihre Wunschträume in die Realität umzusetzen, hängt vor allem von uns allen ab. Also von der Frage, ob wir es schaffen, eine große soziale Bewegung aufzubauen, die in der Lage ist, sich gegen die geplanten Angriffe und Kürzungen zur Wehr zu setzen.

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