Hallo,

wir freuen uns wahnsinnig, heute mit so vielen von euch wieder auf der Straße zu sein. Das macht Mut und gibt Hoffnung.

Wir sind von der Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Gröpelingen. Bei uns organisieren sich viele Menschen aus dem Stadtteil, mit und ohne Arbeit. Viele von uns sind Migrant*innen. Viele von uns haben Erfahrung mit Rassismus, mit Armut, mit schlechten Arbeitsbedingungen oder dem Jobcenter.

Wir organisieren uns gemeinsam, um für unsere Rechte zu kämpfen. Wir organisieren uns, um unsere Angst zu verlieren und um zu lernen, dass wir eine Stimme haben. Und um zu lernen, dass wir etwas verändern können, wenn wir uns zusammen tun und uns nicht spalten lassen.

Wir sind heute hier, um mit euch gegen die AfD zu protestieren. Aber das Problem ist nicht nur die AfD! Der Aufstieg der Rechten zwingt uns dazu, uns mit den Problemen unserer Gesellschaft auseinander zu setzen. Und wir sagen, das Problem ist auch eine Politik, die den Reichtum von wenigen, über das Leben und die Gesundheit der Mehrheit der Menschen stellt.

Eine Politik, die Milliarden für Kriege und Rüstung ausgibt und gleichzeitig behauptet, es gebe kein Geld für Bildung, Kitas, Krankenhäuser oder unsere Grundsicherung. Eine Politik, die Sanktionen gegen Menschen verhängt, die vom Jobcenter abhängig sind, die die Bezahlkarte für Geflüchtete einführt und immer weitere Abschiebegesetze erlässt.

Um von den eigentlichen Problemen abzulenken werden wir – die Migrant*innen, die Geflüchteten, die Menschen ohne bezahlte Arbeit – zu Sündenböcken gemacht.

Deshalb sind wir hier um den Medien und der Politik laut und deutlich zu sagen: Nein, nicht wir Migrant*innen oder Arbeitslose sind das Problem. Sondern wir sind es, die Angst vor Abschiebung haben. Wir sind es, die für sehr wenig Geld arbeiten müssen. Wir sind es, die unbezahlt Kinder, Kranke und Alte versorgen und pflegen und ständig vom Jobcenter schikaniert werden.

Aber wir lassen uns nicht klein kriegen und wir lassen uns nicht spalten!

Unsere Antwort auf die Krisen unserer Zeit ist der Aufbau einer Bewegung von unten. Eine Bewegung, die in vielen Stadtteilen zu finden ist, wo unterschiedliche Menschen zusammen kommen und in Solidarität leben. Eine Bewegung, die unsere Ohnmacht und Angst, in Hoffnung und Kraft umsetzt.

Lasst unsere Vergangenheit nicht unsere Zukunft werden. Lasst uns der AfD eine selbstbewusste Alternative von links entgegen stellen. Lasst uns mutig werden und für eine Gesellschaft ohne Armut kämpfen, mit guter Bildung und Gesundheitsversorgung für alle. Eine Gesellschaft ohne Rassismus, in der alle in Sicherheit leben können.

Steht auf und steht gemeinsam für ein glückliches Zusammenleben, wo wir uns alle Zuhause fühlen. Lasst uns gemeinsam auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.

Lasst uns für People, Power, Solidarität aufstehen und lasst uns laut rufen, damit uns die ganze Welt hören kann:

Poeple, Power, Solidarität !!