Wir kopieren hier den Bericht unserer Genoss*innen und Freund*innen aus Münster. Gemeinsam mit Berg Fidel Solidarisch teilen wir als Stadtteilgewerkschaft die Überzeugung, dass wir nur mit vielen etwas verändern können. Deshalb organisieren wir uns seit Jahren im Stadtteil und bauen so solidarische und kämpferische Gemeinschaften auf, die stetig wachsen. Für eine organisierte, soziale Bewegung aus den Stadtteilen, von unten nach links!
Am Samstag, 15.10.22, haben sich über 70 Anwohner:innen aus Berg Fidel versammelt, um gegen die aktuellen Teuerungen zu protestieren. Mehrere Nachbar:innen sprachen in kurzen Redebeiträgen über ihre Probleme die steigenden Kosten zu zahlen. Ob Lebensmittel, Sprit, Miete oder Gas: Schon am Monatsanfang ist es mittlerweile für viele schwierig die Rechnungen zu stemmen. „Wir wollen gut leben“, sagte eine Nachbarin am Mikrofon, „es bleibt aber kein Geld übrig für etwas anderes als das Nötigste“.
Besonders drastisch ist die Situation für Rentner:innen, Student:innen und Sozialhilfeempfänger:innen. Bei ihnen kam bisher kaum staatliche Unterstützung an, während der Staat riesige Summen in Waffen und Rüstung investiert. Wir sind uns alle einig, dass dieses System, in dem die Konzerne auf unserem Rücken Profite erwirtschaften, für uns nicht funktioniert. Die Forderung unserer Initiative lautet: „Die Reichen sollen für diese Krise zahlen.“
Ein roter Faden, der sich durch alle Redebeiträge zog, war die Betonung auf Solidarität und organisierten Protest. Allein, dass an diesem Tag trotz Regen so viele Menschen zur Kundgebung kamen, war das Ergebnis von nachbarschaftlicher Organisierung: Auf der Versammlung von Berg Fidel Solidarisch im vergangenen Monat haben 60 Nachbar:innen zusammen diesen Protesttag geplant. C., die als Krankenschwester am UKM arbeitet und in der Kampagne Notruf NRW aktiv ist, machte Mut: „Im UKM haben wir auch klein angefangen mit der Organisierung, aber wir haben letztendlich 77 Tage gestreikt und unsere Forderungen nach Entlastung durchgesetzt. Wir haben gemerkt: Nur gemeinsam sind wir stark!“
Unsere Antwort auf die Krise ist: „Wir müssen uns organisieren – so wie sich bereits Menschen in vielen Städten von unten gegen die Krise organisieren. Wir sehen uns als Teil einer sozialen Bewegung, die Solidarität und Widerstand vor Ort stärken möchte. Unsere Kundgebung heute war ein erster Schritt“.
Am 13.11.22 wird es die nächste Versammlung in Berg Fidel geben, um Solidarität und Widerstand zu planen.
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